5. November 2025

Vom KI-Tool zum Agenten: Wie das Agentic AI Framework Unternehmen handlungsfähig macht

Redaktion
Julia KellerSenior Marketing & Communications Managerin

Die nächste KI-Generation wird agentisch. Unternehmen, die heute noch mit isolierten Tools arbeiten, riskieren morgen den Anschluss zu verlieren. Das Agentic AI Framework zeigt, wie sich KI systematisch gestalten, skalieren und verantwortungsvoll einsetzen lässt – als praxisnahes Werkzeug auf dem Weg von ersten Experimenten hin zur echten KI-Organisation.

Vom Tool zum Agenten – warum jetzt Struktur zählt

In den letzten Jahren haben viele Unternehmen KI-Tools eingeführt, um Prozesse zu automatisieren oder Daten effizienter zu nutzen. Doch der nächste Schritt – hin zu autonomen, agentischen Systemen – verlangt mehr als punktuelle Use Cases.

Es braucht Strukturen, Architekturen und Programm-Design, die KI unternehmensweit operationalisieren. Genau hier setzt unser Agentic AI Framework an: Es ist kein theoretisches Modell, sondern ein praxisnahes Orientierungssystem, das beschreibt, wie Unternehmen KI-Agenten systematisch entwickeln und einsetzen können. Das Framework hilft, Komplexität zu strukturieren, Fähigkeiten gezielt aufzubauen und KI-Programme konsistent zu gestalten, statt sich in isolierten Experimenten zu verlieren.

Das Framework: Orientierung in zwei Dimensionen

Das Agentic AI Framework basiert auf zwei zentralen Achsen, die gemeinsam ein Grid bilden:

  1. Drei Architektur-Layer – Experience, Intelligence und Knowledge: Sie bilden die Systemebene ab, auf der KI im Unternehmen gestaltet wird – von der Nutzererfahrung über die Entscheidungslogik bis hin zum Wissensmanagement.
  2. Drei KI-Level – von Tool über Assistant bis Agent: Diese Stufen beschreiben die Entwicklung von reaktiven KI-Lösungen hin zu eigenständig handelnden, kontextsensitiven Agenten.

Aus der Kombination dieser Dimensionen entsteht ein Raster, das zeigt, wo Unternehmen mit ihren Projekten aktuell stehen und welche Fähigkeiten sie entwickeln müssen, um den nächsten Reifegrad zu erreichen.

Das Framework gibt unseren Kunden klare Leitplanken für Programm und Architektur. Es zeigt, welche Capabilities in welchen Layern aufgebaut werden müssen – also die KI-Fähigkeiten, die Unternehmen heute entwickeln müssen, um morgen handlungsfähig zu bleiben
Kai Müller, CEO & Gründer Experience One
Agentic AI Framework zur systematischen Entwicklung (teil-)autonomer KI-Agenten (Quelle: Experience One AG)

Dimension 1: Die drei Architektur-Layer

Die Layer helfen Unternehmen, KI-Systeme ganzheitlich zu denken – von der Nutzererfahrung bis zur Wissensbasis.

  1. Experience Layer – Nutzendenerlebnis gestalten: Wie interagieren Mensch und KI? Hier geht es um Touchpoints, Dialoglogiken und Interfaces – vom Chatbot bis zu intelligenten Agenten, die selbstständig handeln und proaktiv agieren.
  2. Intelligence Layer – Entscheidungslogik aufbauen: In dieser Ebene werden Rollen, Workflows und Denklogiken modelliert – also das, was Agenten befähigt, selbstständig zu planen, zu entscheiden und zu lernen.
  3. Knowledge Layer – Wissen strukturieren und sichern: Hier wird definiert, welche Informationen die KI nutzt und wie Wissen organisiert wird. Es entstehen Datenmodelle, Governance-Mechanismen und Wissensarchitekturen – die Grundlage für nachhaltige Agentenfähigkeiten.

Dimension 2: Die Entwicklungsstufen der agentischen KI

Die zweite Dimension beschreibt, wo KI-Systeme in puncto KI-Reife stehen – und wohin sie sich entwickeln können:

  1. Tool (Level 1) – reagiert auf einfache Eingaben, ohne Kontextverständnis.
  2. Assistant (Level 2) – unterstützt Menschen in festen Rollen und Workflows.
  3. Agent (Level 3) – handelt zielorientiert, trifft Entscheidungen und passt sich an.

Perspektivisch folgen Professional (Level 4) und Innovator (Level 5) – Stufen, auf denen KI eigenständig denkt, lernt und Neues schafft. Diese Levels dienen als Reifegradmodell, um Programme zu priorisieren und Ausbaustufen gezielt zu planen.

Wie wir das Framework in der Praxis einsetzen

Das Framework ist kein theoretischer Bauplan, sondern ein Orientierungssystem für Transformation. In Projekten dient es als Grundlage, um Programme, Architekturen und Roadmaps zu entwickeln, die schrittweise auf den nächsten agentischen Reifegrad hinarbeiten und hilft dabei:

  • Organisationen zu strukturieren, bevor sie KI skalieren,
  • Governance und Standards über Teams hinweg einzuführen,
  • Use Cases gezielt zu priorisieren,
  • und die Wiederverwertbarkeit von Fähigkeiten über Projekte hinweg sicherzustellen.
Wir nutzen die Ebenen des Frameworks nicht nur für die Architektur, sondern auch für den Abgleich mit der Organisationsstruktur. So können wir Verantwortlichkeiten, Wiederverwertbarkeit und Governance klar abgrenzen.
Caspar Tajbakhsh, Director Platform Management Experience One

Damit das gelingt, werden die Inhalte des Frameworks in konkrete Programme, Hero Services und Live Hacks übersetzt, die im Unternehmensalltag direkt Wirkung entfalten. Das Framework bildet dafür das strategische Rückgrat – es verbindet Strategie, Technologie und Organisation zu einem umsetzbaren Gesamtbild.

Von der Roadmap zur Realität: Der Weg zur Agentic AI

Der Weg zur Agentic AI ist kein technischer Sprint, sondern eine strategische Lernreise. Das Agentic AI Framework ist dabei Kompass und Werkzeug zugleich – es schafft Orientierung, gemeinsame Sprache und macht KI greifbar und umsetzbar.

Unternehmen, die diesen Weg strukturiert gehen, bauen standardisierte, wiederverwendbare Agentenfähigkeiten auf – und automatisieren damit nicht nur einzelne Workflows, sondern ganze Wertschöpfungsketten. Nur wer jetzt in die Anwendung geht, passende Workflows entwickelt und KI verantwortungsvoll einsetzt, bleibt in der nächsten Generation handlungsfähig.

Mehr dazu im Whitepaper „Road to Agentic AI“ – mit Framework, Praxisbeispielen und konkreten Handlungsempfehlungen für die nächsten Schritte.

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